Mit Mut, Matsch und Mission

Mirjana Ziegler | 2. Mai 2025 | Allgemein

GFI Schweiz baut eine Mehrzweckhalle auf der Missionsstation in Naliel

Am 5. November ging die Reise für Stefan und Christian nach Eldoret in Kenia endlich los. Die Reise verlief reibungslos und sie kamen gut auf der GFI-Base an. Ihre Aufgabe dort war es, das restliche Material einzukaufen, das vorhandene Material zu prüfen und den Lastwagen sicher über die afrikanischen Straßen bis hoch nach Naliel im Südsudan zu fahren.

Nach einem Tag voller Vorbereitungen kam ein für uns alle sehr erschreckender Moment: Auf ihrem Nachhauseweg wurden die beiden, inklusive ihrer Begleitperson, brutal zusammengeschlagen und ausgeraubt. „Glücklicherweise“ wurden ihnen „nur“ die Handys gestohlen, und sie konnten ihr Geld und weitere wichtige Dokumente bei sich behalten. Trotzdem war es ein einschneidendes Erlebnis, bei dem sie glücklicherweise nicht groß verletzt wurden.

Nach diesem Abend hatten die beiden keine Ruhe, sodass sie ihre Reise am nächsten Morgen in aller Frühe antraten. Der Lastwagen wurde von drei Kenianern und einem GFI-Fahrzeug begleitet. Nach einer Übernachtung ging es am nächsten Tag an die Grenze, die sie in nur vier Stunden überquerten – was für afrikanische Verhältnisse sehr schnell war.

Leider wurde mit dem Grenzübertritt die Straße auch abrupt sehr schlecht, und sie kamen nur noch langsam voran. Kurz nach der Grenze steckten zwei Lastwagen im Matsch fest und kamen nicht mehr weiter. Da sie die ganze Straße blockierten, war auch unser LKW gezwungen, dort stehen zu bleiben. Ein Durchkommen war aussichtslos, weshalb sie es sich auf dem Dach des LKW-Anhängers gemütlich machten und die erste Nacht im Südsudan dort oben verbrachten. Am nächsten Tag war immer noch kein Weiterkommen möglich, weshalb sie noch einmal eine Nacht auf dem Auflieger schliefen.

In der Zwischenzeit war der Rest des Teams – Anita, Jeanine, Heinz, Thomas, Beat und Andreas – auch auf dem Weg nach Afrika. Und auch wir machten uns auf den Weg nach Naliel, um dort die Zelte aufzubauen und uns einen ersten Überblick zu verschaffen.

Nach langem Warten und viel Geduld, bis die Piste trocken genug war, konnten Stefan und Christian den LKW nach Naliel fahren. Am Montag, den 11. November, konnten wir mit dem Abladen und dem Bau starten.

Nach dem ersten Tag war bereits ein Container platziert, die seitlichen Stützen einbetoniert und ein Lastwagen voll Sand zum Betonieren wurde auch geholt. So konnten wir am Dienstag den zweiten Container platzieren und begannen nun, einige Querstreben an den Seiten anzuschweißen. Parallel dazu wurden die platzierten Container ein wenig einbetoniert und das erste Element fürs Dach

zusammengeschweißt. Mit Hilfe unseres Lastwagens konnten wir die Dachelemente – mit verlängertem Kran und der Seilwinde – auf die seitlichen Elemente anheben und an ihren Platz schieben. Dort wurden sie aufgestellt, angeschweißt und verstrebt. Es war eine Arbeit wie am Laufband und ging wirklich sehr schnell. So konnten wir am nächsten Abend bereits Aufrichtung feiern.

Natürlich gab es aber auch danach noch viel zu tun. Das Dach musste gedeckt werden, alle Seitenelemente mit Streben wurden gestrichen, ein Graben am Rand der Halle betoniert, die Dachrinnen abgemessen und aufgehängt.

Zudem haben wir uns vorgenommen, für den Ackerbau eine Federzahnegge zu bauen, damit sie es bei der Bodenbearbeitung etwas einfacher haben.

Am Sonntagmorgen ließen wir uns den freien Tag aber nicht nehmen und besuchten die lokale Kirche. Auf dem Nachhauseweg hatten wir die Möglichkeit, ein Dorf zu besuchen, und am Nachmittag machten wir noch einen kleinen Rundflug.

Am Montag, den 18. November, konnten wir die restlichen Arbeiten abschließen. Perfekt zum Sonnenuntergang war die Federzahnegge fertig, das Dach gedeckt und alles frisch gestrichen. So konnten wir am Dienstag mit einem guten Gewissen nach Kenia zurückfahren. Der Abschied fiel uns nicht leicht, denn wir hatten viele nette Menschen kennengelernt.

In den nächsten Tagen ging es mit dem Flugzeug nach Nairobi. Dort hatten wir uns eine Lodge gebucht sowie eine kleine Safari. Wir haben sehr viele Tiere gesehen – aber leider war kein Löwe dabei. Das hat uns jedoch nicht groß gestört, denn wir waren hin und weg vom schönen und großen Afrika.

Am Freitag, den 22. November, neigte sich unser Afrika-Abenteuer leider schon wieder dem Ende zu. Wir genossen noch einmal die warmen Sonnenstrahlen, bevor es für uns hieß, die Heimreise anzutreten.

Wir blicken dankbar auf eine abenteuerliche Reise zurück, in der wir viele Highlights hatten und sehr viel erleben durften.

Jetzt bleibt uns eigentlich nur noch das Danken.

Vor einiger Zeit haben wir ein „Werbevideo“ mit einem Modell unserer Halle erstellt. Daraufhin haben wir den ersten Teil des nötigen Betrags unglaublich schnell zusammenbekommen. So konnten wir die erste Überweisung machen und sie konnten in Eldoret mit dem Planen und Einkaufen aller Materialien starten.

Wir waren überwältigt, wie schnell wir dann den Gesamtbetrag erreichen konnten. Deshalb möchten wir es nicht unterlassen, allen Unterstützern von Herzen zu danken!

Euch von Herzen DANKE zu sagen – ohne eure Hilfe wäre dieses ganze Projekt nie denkbar oder umsetzbar gewesen. Sei es nun finanziell oder während der Zeit, in der wir wieder unglaublich viel Kraft und Unterstützung von Zuhause gespürt haben: Herzlichen Dank dafür!

Die Halle dient der Base jetzt als überdachter Lagerplatz, Garage und als Werkstatt für ihre Fahrzeuge. Hauptsächlich aber dienen die Container als trockener und sicherer Lagerort für Ernte, Saatgut, Werkzeug und alles Weitere, was für den landwirtschaftlichen Betrieb vor Ort nötig ist.

Mit dieser Halle haben sie nun einen geeigneten Ort für die Arbeiten rund um die Landwirtschaft – und können ihre Pläne weiterentwickeln. Wir selbst sind gespannt, was in diesem Naliel noch geschehen wird. Wir glauben, Gott hat dort noch Großes vor.

Jeanine Hochstrasser, Anita Jörg

Das schweizer Team vor der Halle und der selbstgebauten Federzahnegge
Die selbstgebaute Egge funktioniert!
Das Agrarland mit der neu errichteten Halle im Vordergrund
Martin aus Nord Uganda hat nach sechs
Monaten die Früchte seiner Arbeit geerntet.
Die Mehrzweckhalle wird errichtet

„Die Armen sollen sich wieder satt essen. Alle, die nach dem HERRN fragen, sollen ihn loben. Euer Leben lang dürft ihr euch daran freuen!“

Psalm 22,27

Das medizinische und das schweizer Team mit dem Leiter der Station Mark Keter